Veröffentlicht am

Arena di Verona: Erfolg des österreichisch-ungarischen Nabucco

Arena di Verona: Erfolg des österreichisch-ungarischen Nabucco

Sie war ein großer Erfolg und ein gutes Omen für die lange Saison, denn es wird natürlich gehofft, dass die Zuschauerzahlen bei allen anderen Arena-Aufführungen ebenso hoch sind. Der französische Regisseur Arnaud Bernard entschied sich dafür, die Oper Nabucco in die Zeit ihrer Schaffung zu verlegen, also in das Risorgimento-Klima: Mailand mit seiner Scala, die im Jahr 1848 zum Generalquartier von General Radetzky wurde und als Operntempel den Tempel von Jerusalem ersetzt. So ist auch die Tatsache zu erklären, dass ein Teil der Geschichte als Theater im Theater präsentiert wird, mit stetigen Überraschungseffekten, Kanonenschlägen und Gewehrschüssen (die Polizei hat vorgeschrieben, im Vorfeld über diese zu informieren, um Panik unter ahnungslosen Touristen, die in der Nähe des römischen Amphitheaters unterwegs sind, zu vermeiden). Auch Rollentausch findet a uf der Bühne statt: Zaccaria verwandelt sich vom Hohepriester in Giuseppe Mazzini und Nabucco in einer Art Franz Joseph. Die Regie lehnt sich sehr ans Kino an und ist spektakulär: mit rennenden, sich gegenseitig stoßenden Menschen, die an den tödlichen Schießereien teilnehmen, während Pferde und Wagen paradieren. An aufregenden Szenen hat es – wie bereits erwähnt – nicht gefehlt. Besonders in dem Moment, in dem die bombardierte Scala um sich selbst gedreht wird und so ihr goldenes und samtrotes Inneres mit dem turbulenten Publikum enthüllt. Zu verdanken ist dies vor allem den hochwertigen und perfekten Szenen von Alessandro Camera, den wunderschönen Kostümen von Bernard und den Lichteffekten von Paolo Mazzon. Das Dirigentenpult wurde Daniel Oren anvertraut, der einer der bewährtesten Nabucco-Dirigenten ist, und dies im Speziellen in der Arena. Er stellte aufs Neue sein Können unter Beweis und holte das Beste aus Orchester und Chor (vorbereitet von Vito Lombardi), und vor allem aus einer hauptsächlich aus dem Osten stammenden Gesangsgruppe, die einige Fragen offengelassen hatte. Am Ende: Applaus für alle, vor allem für Nabucco – George Gagnidze.

Social Share

Neuesten Nachrichten

Partner