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Hundert Jahre Vittoriale

Hundert Jahre Vittoriale
Vittoriale degli Italiani - Vittoriale degli Italiani

Im Vittoriale degli Italiani in Gardone Riviera am Westufer des Sees bereitet man sich auf ein ganz besonderes Jahr vor, denn 2021 feiert man das 100jährige Bestehen der renommierten Denkmalsanlage. Es war der 28. Januar 1921 als der Dichter Gabriele d’Annunzio zum ersten Mal die Villa in Cargnacco bei Riviera Gardone besuchte. Am 1. Februar mietete er sie und Ende Oktober kaufte er sie dann. So begann das „Abenteuer“, das die Villa und ihren Park zum Denkmal für das unnachahmliche Leben des Dichters machte. 1923 schenkte D’Annunzio das Vittoriale dann dem Staat. In den vergangenen Jahren liefen viele Bauarbeiten, um das Zehn-Jahres-Projekt unter dem Motto „Rückeroberung“ rechtzeitig zum Jubiläum zu beenden und den Besuchern das Vittoriale restauriert und in all seinen Locations geöffnet zu präsentieren. Ein grundlegender Schritt auf dem Weg der „Rückeroberung“ war im vergangenen Jahr die Fertigstellung des Parlaggio-Amphitheaters, das mit rotem Marmor aus Verona verkleidet wurde, ganz so, wie es d’Annunzio zusammen mit dem Architekten Maroni erträumt hatte. Im Laufe des Sommers fanden in dem neu gestalteten Amphitheater einige musikalische Aufführungen statt – natürlich immer die Covid-Maßnahmen respektierend. Doch auch nach dem Abschluss der Rückeroberungs-Bauarbeiten, plant man noch so einiges. So wird dem Architekten Maroni in Zukunft ein Museum gewidmet sein, das im Casseretto entsteht. Das ist aber noch nicht alles. Im Oktober und November 2020 wurde mit den Restaurierungsarbeiten an zwei Haubitzen des Ersten Weltkriegs sowie am SVA des Flugs des Dichters über Wien begonnen. Im November wurde außerdem mit den Restaurierungsarbeiten in der Villa Mirabella begonnen. Dank der Eingriffe werden der Stiftung des Vittoriale in Zukunft mehr Ausstellungsflächen zur Verfügung stehen. Abgeschlossen wurde hingegen die Neugestaltung des Rosengartens mit der Pflanzung der Rose „Gabriele d’Annunzio“, einer Rosensorte die für das Vittoriale gezüchtet wurde und im vergangenen Jahr die Goldmedaille für neue Rosen beim renommierten Wettbewerb in Rom sowie den Preis für die Rose mit dem besten Duft beim internationalen Wettbewerb für neue Rosen in Madrid gewann.Im Jahr 2020 wurden im Vittoriale unter anderem Ausstellungen organisiert. So lief im Sommer „La magnifica ossessione di Koporossy“ mit dreißig ungewöhnlichen Fotos. Am 26. September 2020 wurden zwei Ausstellungen eröffnet, die noch bis zum 5. April 2021 laufen: „Tempora Vatis“ von Andrea Chisesi, in der mit 68 Entwürfen und Zeichnungen vom Leben des Dichters erzählt wird, sowie „Daccapo“ mit Werken von Nicola Nannini, Simon Pasini, Ugo Riva und Pierantonio Tanzola.Auch das Vittoriale litt 2020 unweigerlich unter dem Coronavirus, aber die erzielten Ergebnisse gelten als gutes Omen für den Neustart: Nach den 279.328 Besuchern im Jahr 2019, verzeichnete das Vittoriale in den wenigen Monaten seiner Öffnung im Jahr 2020 113.700 Besucher. Im Jahr 2020 liefen im Vittoriale unter anderem multimediale Kunst- und Kulturprojekte, und dies mit dem Ziel, die Öffentlichkeit näher an die Figur von D’Annunzio heranzuführen. Auch die Forschungstätigkeit wurde fortgesetzt: 101 Wissenschaftler besuchten im Laufe des Jahres die Archive und Bibliotheken und 532 Neuerwerbungen von Büchern wurden verzeichnet. Auch 839 neue Zeitungsartikel wurden archiviert.Im Jahr 2021, so ist geplant, wird auch das renommierte internationale Musikfestival Tener-a-mente erneut im Vittoriale organisiert. Das Programm der Ausgabe 2020 wird nun in diesen Sommer präsentiert. Weitere Infos zum Vittoriale: www.vittoriale.it.


 

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