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Brennerautobahn: 70 Millionen für Instandhaltungen. Bozner Urban Pass bis Neumarkt

Brennerautobahn: 70 Millionen für Instandhaltungen. Bozner Urban Pass bis Neumarkt
Brenner Autobahn A22

 

Die Sicherheit der Infrastruktur erhöhen und ihre Auswirkungen auf die umliegende Umwelt verbessern: das ist das doppelte Ziel des Maßnahmenpaketes, das der Verwaltungsrat der Brennerautobahn AG am heutigen Freitag genehmigt hat. Die Gesellschaft hat einen Voranschlag für die ordentlichen Instandhaltungsarbeiten von 70 Millionen Euro, das Abkommen mit dem Land Südtirol zur Erweiterung des Bozner Urban Pass auf den Abschnitt zwischen Bozen Süd und Neumarkt und den Ankauf eines Grundstückes für den Bau der Mautstelle Brixen genehmigt sowie grünes Licht für den Bau von neuen Lärmschutzwänden in den Gemeinden Brentino Belluno und Dolcè gegeben.

„Es handelt sich dabei um wichtige Investitionen“, erklärte der Geschäftsführer der Brennerautobahngesellschaft Diego Cattoni, „die deutliche Vorteile für die Gebiete an der A22 bringen. Seit 2019 haben wir allein für die Instandhaltung mehr als 450 Millionen Euro investiert, das entspricht durchschnittlich mehr als 200.000 Euro pro Kilometer jährlich – ein Betrag, den wir auch für das nächste Jahr bestätigen. All diese Maßnahmen zeigen das Engagement und die Eigeninitiative einer Gesellschaft, die dazu bereit ist im Zuge einer neuen Konzession den gesamten vorgeschlagenen Investitionsplan umzusetzen.“ Präsident Hartmann Reichhalter betonte: „Mit dem Instrument des Urban Pass stellen wir die Autobahn in den Dienst der angrenzenden Gebiete, erhöhen die Lebensqualität und verringern die Umweltbelastung. Die Verlängerung bis zur Mautstelle Neumarkt/Auer begrüßen wir daher ausdrücklich, da sie zur dringend benötigten Verkehrsentlastung auf der SS12 beiträgt.“

Die Tarifbegünstigung, die 2022 im Trentino zwischen Trient Nord und Rovereto Süd eingeführt wurde, ist 2023 auf den Abschnitt zwischen Bozen Nord und Bozen Süd ausgeweitet worden: Wer einen Antrag stellt, kann zwischen den beiden Mautstellen in beiden Fahrtrichtungen kostenlos verkehren – und zwar werktags zwischen 7 und 9 Uhr morgens und zwischen 16 und 19 Uhr nachmittags, ausgenommen eventuelle Feiertage. In diesen zwei Jahren wurden bereits 2.793 diesbezügliche Verträge von Nutzerinnen und Nutzern abgeschlossen. Die Initiative richtet sich eindeutig an Pendlerinnen und Pendler, die aus beruflichen oder schulischen Gründen bewohnte Ortszentren durchqueren müssen und somit zu den Spitzen im städtischen Verkehr beitragen. Die neue Vereinbarung mit dem Land Südtirol, die mit 1. Jänner 2026 in Kraft treten wird und deren Unterzeichnung durch die Brennerautobahngesellschaft heute beschlossen wurde, wird diese Maßnahme auf die Strecke bis zur Mautstelle Neumarkt/Auer erweitern. Damit soll Verkehrsproblemen in Zusammenhang mit der bevorstehenden Baustelle in der Bozner Einstein-Straße vorgebeugt werden. Die Kosten dieser Maßnahme tragen die Provinzen Trient und Bozen, die für die Dauer der jeweiligen Vereinbarungen die Mautgebühren der betroffenen Nutzer übernehmen.

In der heutigen Sitzung hat der Verwaltungsrat außerdem den Kauf des Grundstücks für die neue Mautstelle Brixen Süd vollendet. „Ich bin zufrieden“, kommentierte Präsident Reichhalter, „denn es handelt sich um einen wichtigen Schritt in der Umsetzung des Projekts, das zu einer Verkehrsentlastung im Eisacktal beitragen wird.“

Das Engagement für ökologische Nachhaltigkeit steht auch hinter dem Beschluss des Verwaltungsrates, in den Gemeinden Brentino Belluno und Dolcè in der Provinz Verona insgesamt neun neue Lärmschutzwände zu errichten und eine veraltete zu erneuern – sechs entlang der Nord- und vier an der Südspur. Die Investition umfasst 34,6 Millionen Euro und folgt der jahrelangen Philosophie der Brennerautobahngesellschaft in der Planung, nämlich Bauwerke zu realisieren, die mit der umliegenden Landschaft in Dialog treten und deren Formen und Farben aufgreifen, ohne die Fahrer abzulenken. Die Details erläuterte der Technische Generaldirektor Carlo Costa, der für das Projekt verantwortlich zeichnet: „Die ausgewählten Materialien sind transparente Polymethylmethacrylat-Platten und schallabsorbierende Aluminiumplatten in verschiedenen Brauntönen. Straßenseitig werden sie von einer Basis aus Leichtbeton getragen, rückseitig von einem Sockel aus farbigem Beton im gleichen Braunton wie die tragende Stahlkonstruktion. Die Farbtöne wurden in Anlehnung an das Cortenstahl der Leitplanken gewählt. Diese Kombination – in Verbindung mit der Dimension der Infrastruktur und deren Wahrnehmung in Bewegung – sorgt dafür, dass die Lärmschutzwand sowohl als ein Teil der Autobahn wahrgenommen wird als auch harmonisch in die Landschaft integriert ist.“

Zufrieden zeigten sich die Veroneser Verwaltungsräte, Vizepräsidentin Alessia Rotta und der Abgeordnete Alessandro Montagnoli:„Es handelt sich um einen Eingriff, der von den Gemeinden gefordert und erwartet wurde, und der innerhalb der Gesellschaft auf offene Ohren gestossen ist. Das Projekt wird – trotz einer erheblichen Investition – eine Verbesserung der Lebensqualität für all diejenigen gewährleisten, die in der Nähe der Verkehrsader leben.“

Der Verwaltungsrat hat nicht zuletzt auch das vorläufige Programm für die ordentliche Instandhaltung im Jahr 2026 genehmigt: Die geplanten Ausgaben belaufen sich auf 70 Millionen Euro und spiegeln das gewohnte Engagement der Konzessionsgesellschaft für eine effiziente und sichere Infrastruktur wider. Der größte Ausgabenposten ist für Asphaltierungsarbeiten vorgesehen, die 26 Prozent der Gesamtsumme ausmachen, das entspricht 18 Millionen Euro. Es folgen Investitionen in IT-, telematische und technologische Systeme mit 13,8 Millionen (20%), die Instandhaltung von Kunstbauwerken mit 7,6 Millionen (11%) und des Autobahnkörpers mit 8 Millionen (11%). Das restliche Budget fließt in den Winterdienst (4,3 Millionen), die Instandhaltung von Tunnels (2 Millionen), Leitplanken und Zäune (4,2 Millionen), die Beschilderung (2,9 Millionen), die Reinigungsarbeiten an den Mautstellen und den Straßenmeistereien (4,4 Millionen), die Pflege von Grünflächen (1,5 Millionen) und Gebäuden (1,2 Millionen) sowie diverse weitere Maßnahmen (2 Millionen).

 

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